Ganz große Probleme
Oshakati, die Stadt in der Magdalena jetzt lebt, gehört zu den größten des Landes (im Einzugsgebiet rund 80.000 Einwohner). Dort geht es leider nicht so zu, wie im beschaulichen Omaruru… Magdalena wurde heute auf der Straße ausgeraubt, Handy weg und Bankkarte weg. Zum Glück ist ihr nichts passiert, aber sie wurde gezwungen, ihre PIN zu verraten – das ganze Geld für den Computer ist weg…
Ich habe lange versucht, die weinende Magdalena am Telefon zu beruhigen. Auch ihr Vater ist in größter Aufregung. Bei der Polizei ist sie natürlich gewesen, aber das hilft auch nicht wirklich viel.

Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Kamera vom Geldautomaten abzufragen oder irgendwelche Nachforschungen anzustellen, weil die Polizisten der Meinung waren, dass man die Räuber ohnehin nicht findet… Statt dessen gab es ein Formular, mit dem die SIM-Karte als verloren gemeldet wurde.

Magdalena traut sich nicht mehr aus dem Haus. Da sie kein Handy mehr hat spreche ich viel mit ihrer Schwester Charlotte, die in Omaruru wohnt. Magdalena ruft Charlotte regelmäßig vom Handy von anderen an. Die Kommunikation ist schwierig, da auch Merchelinus mich ständig bearbeitet, dass seine Tochter nicht in dieser Stadt alleine bleiben kann.
Nach unendlichem hin- und her ist die Lösung gefunden. Charlotte, mit der Magdalena ihr ganzes Leben zusammen gelebt hat, wird ebenfalls nach Oshakati reisen und das Schuljahr über dort mit ihr zusammen wohnen. Merchelinus wird von seinem Gehalt nochmal 500 N$ für die erhöhte Miete dazulegen. Mit dem Vermieter habe ich einen kleinen Rabatt herausgehandelt, so dass das Geld, was ich für Magdalena verfügbar habe knapp (nicht) reichen sollte. Wenn nichts unvorhergesehenes mehr passiert…
